Verschwundene Minderjährige: Untätigkeit des Senates gefährdet Jugendliche im Sog des IS-Terrors

(PP-Justiz) Wie gestern bekannt wurde, ist ein siebzehnjähriges Mädchen aus einer Wohngruppe in Bahrenfeld und damit aus der Aufsicht der Jugendhilfe geflüchtet. Die Hamburgerin alevititscher Herkunft hatte sich binnen kürzester Zeit radikalisiert, tauchte vollverschleiert auf und brach den Kontakt zu ihrer Familie weitgehend ab. Nun sucht die Polizei nach dem Mädchen.

Dazu erklärt Mehmet Yildiz, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:

„Wir hatten den Senat bereits Anfang September mit einer Schriftlichen Anfrage auf den Fall aufmerksam gemacht und ein Konzept zum Umgang mit gefährdeten Jugendliche gefordert. Der Senat weigert sich weiterhin, das Problem ernst zu nehmen und angemessen zu reagieren. Statt eigene Handlungskonzepte und unabhängige Beratungsstellen in Hamburg zu initiieren, verweist er auf Anlaufstellen in Bremen, Nürnberg und anderswo. Damit wird bewusst in Kauf genommen, dass selbst Kinder und Jugendliche in den Sog des IS-Terrors abdriften und verzweifelte Angehörige im Stich gelassen werden. Die Verantwortungslosigkeit insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen ist unerträglich. Der Senat muss endlich seiner staatlichen Aufsichtspflicht nachkommen und handeln.“

Martin Bialluch
Pressesprecher
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