Markov besucht Garnisonsmuseum in Wünsdorf

(PP-Justiz) „Das Garnisonsmuseum stellt anschaulich die Geschichte des Militärstandortes Zossen-Wünsdorf dar. Es ist gerade in diesem Jahr, 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkriegs, ein musealer Schatz. Das Besondere an dem Museum ist die ortsbezogene Geschichte. Die Rolle Zossen-Wünsdorf ist beispielgebend herausgearbeitet“, erläuterte Brandenburgs Justizminister Helmuth Markov bei seinem heutigen Besuch des Garnisonsmuseums in Wünsdorf. Markov führt weiter aus: „Es ist wichtig, die Geschichte aufzuarbeiten und damit Vorsorge zu leisten, dass so etwas nie wieder passiert!“

Das Garnisonsmuseum Wünsdorf wird in privater Trägerschaft betrieben und von dem 1993 gegründeten Förderverein Garnisonsmuseum Wünsdorf e.V. betreut. Im Mittelpunkt des Museums steht die Geschichte der Garnison Zossen-Wünsdorf von 1913 bis 1945. Der Besuch des Museums steht im Kontext mit dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges, des 20. Jahrestages des Abzugs der russischen Truppen und des 70. Jahrestages des Attentats auf Hitler.

Am 16. August 2014, ab 10 Uhr findet das Vereinsfest statt, an dem die Türen des Garnisonsmuseums, des Luftschutzturmes sowie der Ausstellung „sowjetische Soldatenalltag“ kostenlos sind. Interessierte sowie Jung und Alt sind in die Zehrensdorfer Straße 12 in Zossen eingeladen.

Hintergrund zur Geschichte Wünsdorfs:

1907 begann bei Zossen und Wünsdorf die Anlage eines Truppenübungsplatzes. Hierfür mussten 1911 die Einwohner von Zehrensdorf bei Wünsdorf ihren auf dem Übungsplatz liegenden Ort verlassen. Es entstanden erste Kasernengelände im Truppenlager Zossen. 1912 wurden das Fernsprech- und Telegrafenamt und 1913 die Infanterieschule errichtet. Kurz danach wurden bei Wünsdorf eine Militär-Turnanstalt und eine Infanterie-Schießschule errichtet. Es folgten ein Truppen-Barackenlager und nach Kriegsbeginn 1914 weitere Kasernenbauten, ein Lazarett und Pferdeställe sowie zwei Sonderlager für Kriegsgefangene. In einem der Lager, dem Halbmondlager für Muslime, wurde 1915 sogar eine Moschee eingeweiht. Verstorbene Kriegsgefangene wurden auf einem Friedhof bei Zehrensdorf beigesetzt.

Nach 1918 wurde das Truppenlager Zossen zunächst durch Freikorps genutzt.

Am 1. November 1933 begann im Stammlager Zossen mit der Aufstellung des Kraftfahr-Lehrkommandos Zossen der geheime Aufbau der deutschen Panzertruppen. Dies war ein Verstoß gegen den Versailler Vertrag.

Mit der ab 1935 offen beginnenden Wiederaufrüstung im NS-Staat erfuhr auch Zossen-Wünsdorf einen starken Ausbau des Kasernengeländes als Standort für Panzertruppen. Ab 1937 begann der Bau unterirdischer Bunkeranlagen für den Generalstab des Oberkommandos des Heeres mit insgesamt 23 Bunkerhäusern sowie einem Bunker für die Nachrichtenzentrale. In Wünsdorf wurden somit Soldaten im großen Stil ausgebildet und trainiert für die Kriege des 20. Jahrhunderts.

Nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus nutzten die sowjetischen Truppen die Militärliegenschaft Wünsdorf und richteten dort das Oberkommando der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland ein.

Im Spätsommer 1994, endete nach 49 Jahren und drei Monaten, die Truppenpräsenz der Westgruppe der sowjetischen bzw. russischen Armee in Deutschland.

Quelle: mdj.brandenburg.de