(PP-Justiz) Justizstaatssekretär Ronald Pienkny hat heute Herrn Helmut Lange als neuen Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) in sein Amt eingeführt. Gleichzeitig wurde Herrn Carlo Weber für seine bisherige Arbeit gedankt. Er stand der Behörde zwölf Jahre vor und leitet jetzt die Abteilung Verfassungsschutz im Ministerium des Innern.
In seiner Rede betonte Staatssekretär Ronald Pienkny besonders Carlo Webers Engagement in der Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden: „Es ist ganz wesentlich Ihnen zu verdanken, dass sich die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) nicht nur westlich der Oder, sondern auch bei unseren polnischen Nachbarn einen hervorragenden Ruf als gut organisierte und effizient arbeitende Ermittlungsbehörde erworben hat.“ Dies gehe im Besonderen auf den unermüdlichen Einsatz von Herrn Weber beim Ausbau der Zusammenarbeit mit den in Grenznähe gelegenen polnischen Staatsanwaltschaften zurück.
Dem neuen Leitenden Oberstaatsanwalt Helmut Lange in Frankfurt (Oder) wünschte der Staatssekretär ein ebenso glückliches Händchen. In seiner Rede betonte er: „Angesichts Ihres reichen Erfahrungsschatzes in vielfältigen Positionen innerhalb der Brandenburger Staatsanwaltschaft, aber auch in der ministeriellen Justizverwaltung sind Sie mehr als gut vorbereitet für Ihre neue Aufgabe.“
Neben der Pflege der guten Kontakte zum Nachbarland Polen stehen eine Vielzahl alltäglicher Herausforderungen vor dem neuen Behördenleiter. Dazu zähle die Verkürzung von Verfahrenslaufzeiten, die Bewältigung des hohen Krankenstandes durch ein kluges Gesundheitsmanagement, aber auch die Aufgabe, die Arbeit der Behörde trotz eines zunehmenden Altersdurchschnitts der Beschäftigten effektiv und modern zu gestalten.
Hintergrund:
Herr Helmut Lange hat seinen Dienst als neuer Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) bereits am 31. Mai 2014 aufgenommen. Heute erfolgte die offizielle Amtseinführung.
Herr Lange wurde 1955 in Münster geboren. Nach einer Ausbildung zum Verwaltungsangestellten von 1974 bis 1981 folgte ab 1983 zunächst der Beginn eines Studiums der Volkswirtschaft, Politologie und Germanistik. Ein Jahr später wechselte Herr Lange in das Studienfach der Rechtswissenschaften. 1990 folgte das Referendariat in Düsseldorf.
Am 1. Mai 1994 trat Herr Lange als Staatsanwalt in den Dienst der Brandenburger Justiz. Nach kurzer Abordnung an die Staatsanwaltschaft Münster begann er im November 1994 seine Arbeit bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Im Mai 1997 wechselte Herr Lange in das Potsdamer Ministerium der Justiz und für Bundes- und Europaangelegenheiten. Sein weiterer Weg führte ihn 1999 zur Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg, wo er am 1. August 2000 zum Oberstaatsanwalt ernannt wurde. Ab dem 1. Februar 2007 arbeitete er erneut mehrere Monate im Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg. Dem folgte am 3. Dezember 2007 eine Abordnung an die Staatsanwaltschaft Potsdam. Von dort wechselt Herr Lange nun nach Frankfurt (Oder).
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) ist für Brandenburg die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für die Verfolgung der grenzüberschreitenden Banden- oder gewerbsmäßig begangenen Eigentumskriminalität. Zur gemeinsamen grenzüberscheitenden deutsch-polnischen Strafverfolgung wurde im November 2013 das „Joint Investigation Team“ (Gemeinsame Ermittlungsgruppe – GEG) bestehend aus Staatsanwälten und Staatsanwältinnen der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) und der Bezirksstaatsanwaltschaft in Zielona Góra/Polen gebildet. Praktisch bedeutet die Errichtung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe, dass es den jeweiligen Strafverfolgungsbehörden erlaubt ist, in einem konkreten Ermittlungsverfahren unmittelbar an Ermittlungshandlungen im Partnerstaat teilzunehmen und die gewonnenen Erkenntnisse für das Strafverfahren – ohne die oft langwierige Inanspruchnahme des förmlichen Rechtshilfeweges – unmittelbar zu verwerten. Unterstützt wird die Arbeit der gemeinsamen Ermittlungsgruppe durch die europäische Polizeibehörde Europol und die europäische Behörde für justizielle Zusammenarbeit „Eurojust“.
Maria Strauß
Quelle: mdj.brandenburg.de