(PP-Justiz) Auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Stuttgart ist am Freitag Richtfest gefeiert worden. „Die neuen Unterbringungsgebäude sind ein weiterer wichtiger Schritt zur strukturellen und wirtschaftlichen Optimierung des baden-württembergischen Justizvollzugs“, sagte Justizminister Rainer Stickelberger: „Mit den Neubauten steigern wir die Sicherheit im Justizvollzug weiter und verbessern die Unterbringungssituation in der größten Untersuchungshaftanstalt des Landes.“
In den fünf neuen Hafthäusern werden nach deren Fertigstellung rund 560 Haftplätze zur Verfügung stehen. Damit kann die bisherige Unterbringung im sogenannten Hochhaus ersetzt werden. „Die Fertigstellung der Neubauten soll Ende des Jahres 2015 erfolgen“, berichtete der Justizminister. „Anschließend wird das alte Hochhaus der Justizvollzugsanstalt Stuttgart seine vollzugliche Aufgabe erfüllt haben.“ Mit Blick auf die Aufmerksamkeit, die das Gebäude aufgrund der Inhaftierung der RAF-Gefangenen erfahren hat, erklärte er: „Das Hochhaus bleibt sicherlich als ein Kapitel der deutschen Geschichte dauerhaft in Erinnerung.“
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Die Justizvollzugsanstalt Stuttgart wurde von 1959 bis 1963 als Hofanlage mit zwei Hafthäusern, einem Verwaltungs- und einem Wirtschaftsgebäude errichtet. Im Jahr 2009 begann mit dem Bau der neuen Torwache die Modernisierung der Haftanstalt.
Die Grundsteinlegung für den Bau fünf neuer Hafthäuser fand im November 2012 statt. Die Unterbringungsgebäude entstehen in einer doppelten Kammstruktur. Sie werden beidseits an eine Haupterschließungsachse angeschlossen. Für die Hafthäuser und die notwendige Infrastruktur investiert das Land mehr als 52 Millionen Euro in den Justizvollzugsstandort Stuttgart. Die Nutzfläche der neuen Gebäude wird über 10.000 Quadratmeter betragen. Die weiteren Planungen sehen vor, auf dem Gelände des Hochhauses eine Nachfolgeeinrichtung für das Justizvollzugskrankenhaus zu schaffen.
Quelle: jum.baden-wuerttemberg.de