Gewalt gegen Frauen / Frauenministerin Müller: ‚pro-aktive-Beratung‘ für gewaltbetroffene Frauen – ein weiterer wichtiger Baustein im Unterstützungssystem

(PP-Justiz) Der Freistaat Bayern fördert ab nächstem Jahr Interventionsstellen, die aktiv auf von Gewalt betroffene Frauen zugehen. Damit ergänzen wir das niedrigschwellige Beratungsangebot für gewaltbetroffene Frauen weiter. „Häusliche Gewalt gegen Frauen ist immer noch ein Tabuthema. Deshalb trauen sich Frauen oft nicht das bestehende Unterstützungssystem, wie Frauenhäuser und Notrufe, aktiv zu nutzen. Hier setzen wir an und gehen gezielt auf die betroffenen Frauen zu, um bestehende Hemmschwellen zu überwinden“, so Bayerns Frauenministerin Emilia Müller und weiter: „Für dieses weitere niedrigschwellige Beratungsangebot wollen wir ab 2015 jährlich 250.000 Euro zur Verfügung stellen.“ Die Weichen hierfür hat die Staatsregierung bereits gestellt und wird den Haushaltsentwurf dem Landtag zur Entscheidung vorlegen.
 
Bayern bietet in den 38 staatlich geförderten Frauenhäusern und über die 33 staatlich geförderten Notrufe bereits jetzt spezielle Beratung und Hilfestellung für Frauen an, die Opfer von Gewalt geworden sind. Diese Unterstützungseinrichtungen setzen jedoch voraus, dass sich die Opfer von sich aus an die Beratungseinrichtungen wenden. „Viel zu oft wagen gewaltbetroffene Frauen diesen Schritt aber nicht. Hier setzt der pro-aktive Beratungsansatz an. Die Polizei wird nach einem polizeilichen Einsatz bei häuslicher Gewalt – mit Einverständnis der Frau – die Kontaktdaten an die Interventionsstelle übermitteln. Die Beraterinnen nehmen dann den Kontakt mit den betroffenen Frauen auf“, so Müller abschließend.

Quelle: stmas.bayern.de