Arbeit statt Strafe spart 175 Haftplätze / Justizminister Helmuth Markov besucht Horizont e.V. Nauen, einen anerkannten Träger der freien Jugendhilfe im Land Brandenburg

(PP-Justiz) Bei seiner Arbeitsreise nach Rathenow besuchte Justizminister Helmuth Markov den Verein Horizont e.V. und nutzte die Gelegenheit für ein kleines Resümee: „Im Jahr 2013 wurden im Land Brandenburg in insgesamt 1.747 Fällen durch die Vermittlung von Geldstrafenschuldnern in gemeinnützige Arbeit 62.959 Hafttage vermieden, das entspricht 175 Haftplätzen. Zu diesem Ergebnis haben die Sozialen Dienste der Justiz, die Rechtspfleger bei den Strafvollstreckungsbehörden und die Mitarbeiter der „Freien Träger“ im Netzwerk Haftvermeidung durch soziale Integration gemeinsam beigetragen. Horizont e.V. ist einer dieser Freien Träger und damit wichtiger Partner für die Justiz. Ihnen und den anderen genannten Unterstützern danke ich für Ihre Arbeit.“

Seit seiner Gründung hält Horizont e.V. enge Kontakte zu den Amtsgerichten Nauen und Rathenow. Letzteres hatte Justizminister Markov vor dem Termin bei Horizont e.V. besucht. Insbesondere zu den dort tätigen Jugendrichtern gibt es eine intensive Arbeitsbeziehung.

Hintergrund:
Der Verein Horizont e.V. arbeitet unter anderem zu zwei Schwerpunktthemen:

•    Ambulante Maßnahmen nach dem Jugendgerichtsgesetz
In den Beratungsstellen Rathenow und Nauen erhalten Jugendliche und Heranwachsende Hilfe und Unterstützung in gerichtlichen und außergerichtlichen Verfahren, die eine richterliche Weisung oder Auflage bzw. ein Angebot vom Staatsanwalt erhalten haben.
•    Arbeit statt Strafe – Haftvermeidung durch soziale Integration
Auf Initiative des Ministeriums der Justiz des Landes Brandenburg hat sich ein Netzwerk von 15 Partnern gebildet, die gemeinsam Maßnahmen der sozialen (Re)Integration von Haftentlassenen, zur Entlassung anstehender Inhaftierter und haftgefährdeter Personen entwickeln und umsetzen. Im Fokus der Aktivitäten steht die arbeitsmarktorientierte (Re)Integration von straffällig gewordenen Erwachsenen und jungen Menschen. Im Projektfeld „Arbeit statt Strafe“ ist Horizont e.V. seit 2007 im Landgerichtsbezirk Potsdam für die Vermittlung von Geldstrafenschuldnern in freie Arbeit zuständig.

Darüber hinaus ist Horizont e.V. einer der vier freien Träger im Land Brandenburg, die einen Täter-Opfer-Ausgleich für Jugendliche und Heranwachsende anbieten. Opfer und Täter einer Jugendstraftat erhalten das Angebot, mit der Unterstützung eines Vermittlers die Folgen einer Straftat in einem gemeinsamen Gespräch aufzuarbeiten und den Konflikt als Ursache der Tat selbständig und eigenverantwortlich zu regeln.

Maria Strauß,
Pressesprecherin
Quelle: mdj.brandenburg.de